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150 Jahre
  Erstbesteigung

Matterhorn 2015

July 14th 1865

7 men on top of the Matterhorn
3 made it home

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Disentangle fact from fiction

Biography

Edward Whymper

(1840-1911)

Whymper war von Beruf Holzstecher. Er war ein guter Schüler, brach die Schule jedoch mit 14 Jahren zugunsten einer Lehre im Familienunternehmen ab. Die Familie Whymper lebte und arbeitete im Stadtteil Lambeth, nahe der Themse im Zentrum von London. Laut Edwards Tagebuch aus seinen Jugendjahren interessierte er sich sehr für die Welt um ihn herum, insbesondere für Politik und das aktuelle Tagesgeschehen, er mochte Cricket und fühlte sich in Gesellschaft eher unwohl.

Als 1860 Illustrationen für ein Buch über die Alpen benötigt wurden, sandte man den jungen Whymper zur Anfertigung von Skizzen in die Berge, und so war seine Leidenschaft für die Berge geboren. Die folgenden fünf Jahre erkundete er die Alpen, trat der Bergsteigerbrüderschaft bei und nahm immer anspruchsvollere Besteigungen in Angriff. In seiner Faszination für das Bergsteigen sollte er schließlich seine Kletterbegierde mit seiner intellektuellen Neugier verbinden.

Nach der Tragödie am Matterhorn wurden seine Abenteuer in Grönland, Ecuador und Kanada einerseits von dem viktorianischen Streben nach immer neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und andererseits von der Absicht einer Veröffentlichung seiner Aufsätze im prestigeträchtigen Fachblatt Nature gelenkt. Whymper erreichte diese Ziele trotz seiner fehlenden Schulbildung. Gegen Ende des Jahrhunderts litt das Geschäft mit der Holzstecherei unter dem Fortschritt der Technologie; Bücher und Zeitschriften konnten mittlerweile mit Fotografien illustriert werden. Jedoch konnte er mit den Geschichten über seine Abenteuer Geld verdienen. So wurde Whymper Vortragsredner im Rahmen einer umherreisenden Vortragsreihe, einer beliebten Form der Unterhaltung im viktorianischen Zeitalter. Seine Reden waren selbstverständlich durchgehend mit beeindruckenden Fotografien illustriert.

Mit zunehmendem Alter wurde auch Whympers Unwohlsein bei gesellschaftlichen Anlässen zu einer generellen Ablehnung all dessen, was er als Dummheit empfand. So konnten seine Bemerkungen bisweilen so bissig ausfallen, als dass sie schon unhöflich waren. Er hatte enge Freunde, viele Menschen waren ihm aber auch zuwider, und diese bekamen das dann auch deutlich zu spüren. Er war exzentrisch und lebte zurückgezogen, seine Vorträge waren jedoch sehr beliebt und Berichten zufolge höchst amüsant. In den späten 1890er Jahren entwickelte sich sein freundschaftliches Verhältnis zur zehn Jahre älteren Charlotte Hanbury zu einer Liebesbeziehung, die durch ihren Krebstod endete. Ein paar Jahre später kam es zu einer kurzen und katastrophalen Ehe mit der bedeutend jüngeren Edith Lewin, die ihm eine Tochter schenkte.

Im Jahre 1911 wurde Whymper auf einer Reise in die Alpen krank. In einem Hotelzimmer in Chamonix starb er schließlich eines schnellen und leisen Todes.