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150 Jahre
  Erstbesteigung

Matterhorn 2015

July 14th 1865

7 men on top of the Matterhorn
3 made it home

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Disentangle fact from fiction

Biography

Lord Francis Douglas

(1847-1865)

Viele der Touristen, die im 19. Jahrhundert die Alpen bereisten, entstammten der gut ausgebildeten Mittelschicht – Akademiker, Geistliche, Unternehmer, Anwälte. Es fanden sich jedoch auch ein paar wenige Adelige wie Lord Francis Douglas unter ihnen. Er war der zweite Sohn der Queensberry-Familie, die in Dumfriesshire, Schottland, beheimatet war. Wie es so oft der Fall war bei einem zweitgeborenen Sohn, ging Lord Francis zur Armee. Die Prüfungen, die er nur wenige Wochen vor seinen Reisen durch Europa im Sommer 1865 ablegte, bestand er mit Bravour.

Der Verlust von Lord Fancis war nicht das erste Unglück in der Familie. 1858 kam Francis’ Vater, der Lord Queensberry, bei einem Schiessunfall – so hiess es – ums Leben. Es verbreiteten sich jedoch Gerüchte, wonach er sich das Leben genommen haben soll, und dass dieser Selbstmord um des Ansehens der Familie willen vertuscht worden wäre.

Als sich Lord Francis in Breuil Whymper angeschlossen hatte und sich die beiden auf einen Versuch am Matterhorn geeinigt hatten, war er bereits ein versierter Alpinist. Seine Errungenschaften der vergangenen Jahre, einschliesslich einer beachtlichen Alpenüberquerung von Zinal nach St. Niklaus im Jahre 1863, zeugten von Mut, Geschicklichkeit und Stärke. 1865 verbrachte er einige Zeit in Florenz mit seinem engen Freund Robert Moncrieff. Dennoch fand er ein paar Wochen Zeit fürs Bergsteigen in der Schweiz, bevor er am 20. Juli zum 21. Geburtstag seines Bruders zurück in Schottland erwartet wurde. Ebendieser Bruder, John Sholto Marquess of Queensberry, erlangte Berühmtheit für seine Namensgebung der Queensberry-Regeln im Boxen und spielte eine zentrale Rolle im Niedergang von Oscar Wilde.